Aufgabenfelder: Entwicklung des Gestaltungskonzeptes, Gestaltung und Ausführung des Ausstellungsdesigns. In Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen Julia Hartenstein und Anna Lena Frank, Lübeck und der Leiterin des St. Annen-Museums Dr. Dagmar Täube, Lübeck.
Auftraggeber: Das St. Annen-Museum, Lübeck
Tee ist inzwischen das nach Wasser beliebteste Getränk der Welt und kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Doch bis hierhin war es ein weiter Weg: Die Blätter der aus China stammende Teepflanze verbreiteten sich erst seit dem 17. Jahrhundert allmählich in Europa. Wie Seide und Porzellan musste auch Tee mit großem Aufwand und hohen Risiken von China um die halbe Welt transportiert werden.
Das exotische Getränk verbreitete sich in Europa zunächst in höfischen Kreisen, wo es eine sagenhafte China-Mode auslöste. Wie das Porzellan wurde auch der Tee im 18. Jahrhundert in größeren Mengen und zu günstigeren Preisen verfügbar und zu einer ernüchternden Alternative der Alltagsgetränke Bier und Wein. Tee beflügelte den geistigen Austausch und wurde als Getränk der Vernunft bei den Aufklärern beliebt. Besonders Frauen erfreuten sich am Austausch bei Teerunden, die ihnen vollkommen neue Freiräume eröffneten. Der Siegeszug des Tees in Nordeuropa war nicht mehr zu stoppen. Vor allem in England und Ostfriesland entstanden sehr eigenständige und ausgeprägte Teekulturen. Seitdem währt die Beliebtheit des Tees und erlebt immer neue Moden und Trends, wenn sie auch durch den Kaffee einen bitteren Konkurrenten hat. Neben der Geschichte des Tees sind über 130 kostbare und kuriose Objekte, Stationen zum Riechen und Abstimmen zu bestaunen.
Eröffnung 1.10.2022 im Museumsquartier St. Annen Lübeck
Fotos (c) Lucia Bartl